200 Jahre Bestehen von Stodolsko/Friedheim bei Wollstein

Das kleine Dorf Friedheim im Kreise Wollstein kann auf sein 200jähriges Bestehen zurückblicken. Unweit des Fleckens Rothenburg an der Obra liegt es etwas abseits von der Durchgangsstraße Wollstein-Posen. Ein echtes, altes deutsches Bauerndorf, die Höfe weiträumig mit ihren schönen Bauerngärten, dazu die Lauben mit den Blumenbeeten und den Fliederbüschen. Etwas traumverloren auf den ersten Blick und doch überall voll von pulsierendem Leben. Die Bauern, die dort leben, sind wettergebräunt, die Hände voll Schwielen, ein Beweis für die Mühe und Arbeit, die es kostet, dem etwas kargen Boden abzutrotzen, was zum Leben notwendig ist. Und doch sind sie zufrieden und glücklich darüber, daß ihre Wiege gerade hier gestanden hat, und um keinen Preis würden sie von ihrer Scholle weichen. Echtes deutsches Bauerntum, sturmfest und erdverwachsen.

Das haben sie fürwahr in den nunmehr vergangenen 200 Jahren unter Beweis gestellt. Mit berechtigtem Stolz erzählt uns der Ortsvorsteher Siegismund von dem ersten Hof, den der Bauer Johann Schulz, urkundlich nachgewiesen, am 20. Februar 1742 im jetzigen Friedheim gegründet hat. Aber Johann Schulz kam nicht allein. Gleichzeitig bzw. durch eine Vermittlung beteiligten sich „urkundlich unter Unserer hiesigen Südpreußischen Regierung gewöniglichen Unterschrift und größerem Zusigel“ an der Landnahme die Wirte Christoph Clement, Andreas Igel, Christian Zerbe, Samuel Großmann, Gottfried Margwart, Christoph Lindner, Gottfried Zerbe, Gottlieb Schulze, Gottfried Jaensch, Christoph Nieschalke, Johann George Jaensch, Samuel Seyfert und Gottfried Schulze. Von diesen sitzen noch die Familien Zerbe, Lindner, Jaensch und Igel sippenmäßig auf dem Hof.

Die Stürme der Zeit sind an dem kleinen Dörfchen nicht spurlos vorübergegangen, doch hat es sein deutsches Gesicht bis auf den heutigen Tage gewahrt. Bis zum Beginn des Weltkrieges 1914/18 gingen 140 Morgen Ackernahrung verloren. Der Weltkrieg forderte von der an sich kleinen Gemeinde ein merkliches Opfer. Es fielen damals auf dem Felde der Ehre Adolf Clement, Paul Jaensch, Heinrich Müller, Otto Lindner und Wilhelm Zerbe. „Blut muß versinken, damit uns Erde zur Heimat werde“! Mit diesen Worten werden heute gelegentlich der Dorfgründungsfeier fünf Eichen gepflanzt werden, zum ewigen Andenken.

Aus dem Jahr 1943. (Text zum Großteil original).

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit Deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Twitter-Bild

Du kommentierst mit Deinem Twitter-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit Deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s


%d Bloggern gefällt das: