In der Nacht vom 12. auf den 13. April ist ein großer Theil Schlesiens von einem furchtbaren Orkan heimgesucht worden. Der Orkan wüthete in der Nacht, welcher in seiner Wirkung für das flache Land um so verheerender war. So weit bis zur Stunde bestimmte Nachrichten reichen, sind die Stations-Gebäude auf Bahnhof Kosel stark und die große Bauvereins-Mühle vollständig abgedeckt.
Das Dach des letztern Gebäudes ist über den Fluß hinweg auf die Äcker am jenseitigen Ufer zu liegen gekommen. Eine Scheuer des Kaufmanns G. ist total umgeworfen und eine solche, Schiffseigner P. gehörig, ist einige Schritte weit, jedoch im ganzen wohlererhalten, von ihrem Baugründe abgerückt worden. Nicht minder groß soll der Schaden sein, den das Unwetter in den umliegenden Forsten angerichtet hat.
Glücklicherweise scheinen Menschen nicht verunglückt zu sein. Aus Sohrau wird gemeldet: „In der verflossenen Nacht wüthete hier durch mehrere Stunden (von 1 bis 5 Uhr) ein Sturm von ungewöhnlicher Heftigkeit, welcher große Schäden anrichtete. Dächer wurden abgerissen, Dachziegeln in Menge herabgeschleudert, Fenster zertrümmert, und Kronen von Bäumen abgebrochen. Die evangelische und katholische Kirche sind namentlich der Verwüstung angeheimgefallen. Jedenfalls wird man sich auf erheblichen Windbruch im Walde gefaßt machen können“.
Im Jahr 1879.
(Schreibweise original)
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