Das Alles überschattende Ereigniß der letzten Tage bildet der Untergang des deutschen Dampfers „Schiller“, welcher in der Nacht des letzten Freitag auf der Reise von New York nach Hamburg an einem Felsenriff bei den Scilly Inseln scheiterte (am 07.05.1875).
In St. Marys wurde heute ein Inquest über zwanzig Leichen vom Dampfer Schiller gehalten. H. Hiller, der erste Offizier, bezeugte, daß zur Zeit, wo das Schiff gegen den Felsen anlief, Capt. Thomas und ein anderer Offizier auf der Brücke waren. Zwei Mann waren vorne auf Wache und zwei andere waren auf der Brücke beim Capitän. Die Jury gab einen Wahrspruch ab, welcher auf zufälliges Ertrinken lautete, gepaart mit der Empfehlung, daß eine telegraphische Verbindung zwischen Bishops Leuchtthurm und dem Strande hergestellt werde. Wenn eine solche Communikation vorhanden gewesen wäre, heißt es im Verdikt, hätten Alle an Bord des Schiller gerettet werden können. Die Offiziere Hiller und Poleman stimmen dieser Ansicht bei.
Die Leiche der Frau Hermine West wurde nach dem Inquest privatim beerdigt. Die nicht reklamirten Leichen wurden ebenfalls beerdigt. Dem Begräbniß wohnten bei: Dorrier Smith, der Eigenthümer der Scilly Inseln, der Coroner, die Mitglieder der Jury und fast alle Bewohner der Insel. Die Leichen wurden erst nummerirt, dann fertigte man ein sorgfältiges Verzeichniß der bei ihnen vorgefundenen Werthsachen, Merkmale u. s. w. an und dann legte man jede Leiche in einen besonderen Sarg. Zwei Gräber von je 25 Fuß Länge wurden gegraben, in welche man die Särge in zwei Schichten legte. Seit dem Inquest sind bis jetzt fünfzig weitere Leichen gesunden worden, so daß die Zahl der jetzt geborgenen Leichen 91 beträgt.
Folgende Tote sind identifizirt worden.
Diese Personen können in der Wollstein-Mailingliste erfragt werden.
(Schreibweise original)
Fortsetzung folgt.
Das Drama der Schiller
Teil I. Der Untergang.
Teil II. Weitere Details.
Teil III. Rettungsversuche.
Teil IV. Die Geretteten.
Teil V. Inquest über die Opfer.
Teil VI. Verschiedenes.
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