Das Alles überschattende Ereigniß der letzten Tage bildet der Untergang des deutschen Dampfers „Schiller“, welcher in der Nacht des letzten Freitag auf der Reise von New York nach Hamburg an einem Felsenriff bei den Scilly Inseln scheiterte (am 07.05.1875).
Den spätesten vorliegenden Berichten zufolge wurden von den sämmtlichen an Bord des unglücklichen Schiffes befindlichen Personen blos 43 gerettet, worunter 28 von der Mannschaft, einschließlich des ersten, zweiten und vierten Offiziers, und die folgenden 15 Personen.
Die 15 Personen können in der Wollstein-Mailingliste erfragt werden.
Der letztere Namen war laut Angabe der Agenten nicht auf der Passagier-Liste. Die sämmtlichen Ueberlebenden wurden nach Penzance, an der Küste von Cornwallis, befördert, und reisten von da, mit Ausnahme einiger Erkrankten, nach Plymouth weiter. Der Dampfer Pommerania, von der Hamburg Linie, welcher am Sonntag in Plymouth ankam, reiste in der Nacht wieder ab, ohne die Geretteten mitzunehmen. Gegenwärtig sind noch viele Fahrzeuge mit der Aufsuchung der Leichen beschäftigt, von denen man schon eine große Anzahl gefunden hat. Wegen der hohen See kann man übrigens an das Wrack selbst nicht gelangen.
Viele Menschenleben gingen verloren, weil man die vom Schiller abgefeuerten Schüsse und Raketen für gewöhnliche Ankunfts-Signale hielt, was oft Ursache falscher Alarme gewesen ist. Die See ergoß sich über das Schiff, eine halbe Stunde nachdem es gegen den Felsen ausgelaufen war. Die Fluth stieg um 25 Fuß vor Tagesanbruch. Nur eine Frau wurde gerettet. Die Ueberlebenden, welche bei Tresco gelandet waren, retteten sich in den Booten des Schiller. Leichname werden beständig aufgefunden.
Unter den aufgefundenen sind die …
Diese Personen können in der Wollstein-Mailingliste erfragt werden.
Die Gesammtzahl der Verunglückten beläuft sich auf 311. Von der Ladung des Schiffes ist bis jetzt sehr wenig geborgen worden. Fischer berichten, daß der „Schiller“ fest auf dem Felsen sitzt und nicht in’s tiefe Wasser fallen wird. Im Sommer wird die Ladung zum Theil geborgen werden können. In jeder Koje des „Schiller“ war ein Schwimmgürtel, als das Unglück sich zutrug. Capt. Thomas gab Befehl, jeder Frau einen Schwimmgürtel umzumachen. aber die Wellen spülten die Frauen hinweg. Boote, die in der Nähe des Wracks kreuzen, fischen die Leichen der Ertrunkenen auf, von denen man bereits 50 geborgen hat. Dieselben sind arg verstümmelt.
(Schreibweise original)
Fortsetzung folgt.
Das Drama der Schiller
Teil I. Der Untergang.
Teil II. Weitere Details.
Teil III. Rettungsversuche.
Teil IV. Die Geretteten.
Teil V. Inquest über die Opfer.
Teil VI. Verschiedenes.
Kommentar verfassen