Nach einer 26 jährigen Geduld – finde ich mich endlich in die Nothwendigkeit versetzt – der Geduld einmal die längere Herrschaft über mich zu entsagen und mache hiermit dem Publikum bekannt, daß meine Frau Maria, eine geborne Reiter, sich so beträgt, daß ich nicht länger für ihr Betragen verantwortlich seyn kann und will. Ich werde daher Niemanden mit meiner Habe verantwortlich seyn, der durch ihre ungezähmte Zunge beleidigt und gekränkt, sich veranlaßt finden sollte, den Arm des Gesetzes gegen sie im Anspruch zu nehmen und sie mag, so oft sie es verdient, die von den Gesetzen auferlegte Strafe selbst ertragen, indem ich hiermit jederman erkläre, daß ich mich ihrer durchaus nicht annehme, und keine daraus erwachsenden Unkosten bezahlen werde.
Da sie ferner mir den als ihrem Ehemanne gesetzlich schuldigen Gehorsam versagt, mein Haus und Geschäft so oft verläßt als ihr gefällt – so untersage und warne ich hiermit jederman ihr nichts auf meinen Namen zu leihen oder borgen, indem ich von heutigem Dato an – nichts davon bezahlen werde. Meine Freunde, die mich kennen, wißen wie schmerzlich es mir geworden, obige Erklärung zu machen; allein sie wissen auch, daß die Noth um mein mit saurem Schweiße errungenes Eigenthum zu sichern, mich dazu gezwungen haben.
Philipp Reichardt, September 1835
Da mein Weib Doretha, geborne Mutschelknaus, ohne Grund und Ursache mein Tisch und Bett verlaßen hat, so warne ich hiermit jederman ihr nichts auf meinen Namen zu borgen oder leihen, in dem ich nichts für sie Bezahlen werde. Da sie schon verschiedene Mal von meinen Geräthschaften wegschleifte, so Warne ich hiermit jederman nichts von ihr abzunehmen oder Kaufen, indem ich sie sonst gesetzlich belangen werde.
J. Gerber, September 1835
(Schreibweise original)
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