Ein gewisser Joseph Walter aus dem Dorfe Kolzig in Schlesien, und Johann Friedrich Wilhelm Schulz aus dem Neu-Obraschen Haulande, Bomster Kreises gebürtig, welche Beide der Verübung des Diebstahls beschuldigt worden, sind in der Nacht vom 4. auf den 5. April d. J. (1816) mittelst gewaltsamen Durchbruchs aus dem rathhäuslichen Gefängnisse zu Kosten entwichen.
Das Publikum wird daher auf diese Verbrecher aufmerksam gemacht, und Jedermann aufgefordert, die im nachstehenden Signalement näher bezeichneten Walter und Schulz, im Fall sie sich irgendwo betreten lassen sollten, dingfest zu machen, und an das Königliche Polizei-Besserungs-Gericht zu Fraustadt gegen Erstattung der Kosten abliefern zu lassen.
Signalement.
1) Der Joseph Walter ist 18 Jahr alt, mittler Größe, hat braune Haare, blaue, eingefallene Augen, eine kurze Nase, ein kleines längliches, pockennarbiges Gesicht, trägt einen dunkelgrünen tuchenen Mantel mit einem großen Kragen, unter demselben einen aschgrauen-tuchenen mit flachen gelben Knöpfen besetzten Spenzer, eine blautuchene mit erhabenen Knöpfen besetzte Weste, ein Paar lange blau tuchene Beinkleider, gute kalblederne Stiefeln, ein baumwollenes Tuch auf weißem Grunde mit rothem Quarrees, einen ordinairen Huth, und spricht bloß deutsch.
2) Johann Friedrich Wilhelm Schulz ist mittler Größe, hat braune Haare, blaue Augen, ein glattes hageres Gesicht und eine kurze dicke Nase. Er ist mit einem grün tuchenen Mantel mit einem großen Kragen, einer rothgeblümten kattunen Weste, einem weiß leinenen Halstuch, einem Paar grün tuchenen Beinkleidern mit einem Paar geblümten blauen Tragebändern und kalbledernen Stiefeln bekleidet, und spricht bloß deutsch.
Im Juni des Jahres 1816 befanden sich beide noch auf der Flucht. (Schreibweise original)
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